Thomas Mann (EVP/CDU): Arbeitsverträge: Atypisch darf nicht typisch werden!

06.07.2010

"Das Europäische Parlament hat heute ein klares Signal an den Arbeitmarkt gegeben: Atypische Arbeitsverträge müssen in Europa die Ausnahme bleiben. Der Übergang zu dauerhaften, geschützten und höherwertigen Beschäftigungsverhältnissen muss geschaffen werden! Im vergangenen Jahr waren fast 8 Millionen Menschen in Deutschland über sogenannte atypische Arbeitsverträge beschäftigt. Sie arbeiteten also weder Vollzeit noch unbefristet und oft nicht durchgängig für denselben Arbeitgeber. 10 Jahre zuvor waren es 5 Millionen. In anderen EU-Mitgliedstaaten gibt es ähnliche Entwicklungen", erklärte der sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU Gruppe im EP, der hessische CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann.

"Der rasche Strukturwandel macht zwar flexiblere Arbeitsformen notwendig. Dennoch dürfen atypische Verträge nicht zur Regel werden, falls sie verbunden sind mit schlechter sozialer Absicherung oder gar gezielter Ausbeutung. Der Missbrauch von atypischer Beschäftigung verletzt das Europäische Sozialmodell, das in den Mitgliedstaaten unterschiedlich ausgeprägt ist und das Rückgrat der Zustimmung der Bürger für verantwortliches politisches Handeln darstellt", unterstrich Mann, der Vizepräsident im Ausschuss für Beschäftigung und Soziales ist.

"Nicht nur in diesem Jahr des Kampfes gegen Armut und soziale Ausgrenzung und nicht nur in Krisenzeiten nach dem Crash des Jahres 2008 gibt es keine Alternative zum Schutz benachteiligter Gruppen. Teilhabe, faire Arbeitsbedingungen und die Sicherung von Grundrechten müssen denen gewährt werden, die überproportional von atypischer Arbeit betroffen sind: Frauen sowie ältere und jüngere Menschen. Dafür sind proaktive Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene notwendig: massives Vorgehen gegen Schwarzarbeit; Abbau von prekären Arbeitsplätzen; Zugangssicherung zu Weiterbildung, Qualifizierung und lebenslangem Lernen", erklärte der Europaabgeordnete abschließend.

Für weitere Informationen:
Thomas Mann MdEP, Tel. +32 2 284 7318