Verbraucher wollen kein Klonfleisch / Tierschutz beachten / Abstimmung im Europaparlament am kommenden Mittwoch
Fleisch von geklonten Tieren auf dem Teller? Den meisten Europäern vergeht bei dieser Vorstellung der Appetit. Nach Meinungsumfragen lehnt die überwältigende Mehrheit der Europäer das Klonen von Tieren zur Herstellung von Nahrungsmitteln entschieden ab. Einige US-amerikanische Unternehmen jedoch wollen Klonfleisch auf dem Tisch der Verbraucher servieren und einige Mitgliedstaaten der EU, unter anderem Großbritannien, wollen diese Möglichkeit zumindest offenhalten.
Das Europäische Parlament muss nun am kommenden Mittwoch entscheiden, ob Klonfleisch in Europa erlaubt wird oder nicht. Der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Peter Liese (CDU), fordert ein eindeutiges Verbot. "Das Unwohlsein der Bürger ist berechtigt. Zwar sagt die Europäische Lebensmittelagentur EFSA, dass es keine Beweise für eine Gesundheitsschädigung der Menschen durch den Verzehr von Klonfleisch gibt. Aber die EFSA gesteht ein, dass es keine ausreichenden Daten für eine endgültige Bewertung gibt"
Noch gewichtiger ist für Liese das Tierschutzargument. "Die Technik des Klonens ist mit großem Leiden für die Tiere verbunden. Nur bei neun bis fünfzehn Prozent der transplantierten geklonten Embryos kommt es überhaupt zur Geburt und bei der Geburt treten sehr häufig schlimme Komplikationen auf. Zudem leiden die Tiere an Herz- und Lungenkrankheiten sowie an Immunschwächen im weiteren Lebensverlauf. Viele von ihnen verenden qualvoll. Der Tierschutz ist in den EU-Verträgen verankert und deshalb müssen wir diese Argumente berücksichtigen."
Der agrarpolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Albert Dess (CSU) betonte, dass es keine Gründe für das Klonen von Tieren zu Nahrungsmittelzwecken gibt: "Die Versorgungslage in der EU ist ausreichend und daher gibt es keinen Anlass, auf Fleisch von geklonten Tieren zurückgreifen zu müssen. Die jetzige Regelung ist aus verschiedenen Gründen, etwa Tierschutzbestimmungen, nicht hinnehmbar. Um auch den europäischen Verbraucher nicht den Appetit zu verderben, muss eine neue Regelung her, die ein deutliches Verbot ausspricht."
Für weitere Informationen:
Dr. med. Peter Liese MdEP, Tel. +32 2 284 7981
Albert Dess MdEP, Tel. +32 2 284 7231