Albert Dess (EVP/CSU): Lebensmittelversorgungskette muss transparenter und fairer gestaltet werden

29.06.2010

Gerechtere Verteilung der Gewinne entlang der Kette gefordert

Mit einer Abstimmung über die Funktionsweise der Lebensmittelversorgungskette in Europa hat der Agrarausschuss des Europäischen Parlaments mehr Transparenz in der Preisgestaltung, einen faireren Wettbewerb und eine Einschränkung des Missbrauches der Marktmacht gefordert. Insbesondere forderte das Europäische Parlament, dass Landwirte angemessener für ihre Produkte bezahlt werden und nicht die Gewinne bei der weiterverarbeitenden Industrie oder dem Einzelhandel verbleiben. "Mir ist es wichtig, dass die Landwirte in Europa mehr von den Gewinnen, die entlang der Lebensmittelversorgungskette erzielt werden, abbekommen. Die Preisgestaltung des Einzelhandels und der Industrie geht fast immer zu Lasten der Landwirte. Dieses muss sich ändern", erklärte der bayerische CSU Abgeordnete Albert Dess.

Ein weiterer Kernpunkt dieses Berichtes ist, missbräuchliche Einkaufspraktiken von marktbeherrschenden Einzel und Großhändlern sowie der Industrie. "In der Frage fairer Wettbewerb und Ausnutzen der Marktmacht, muss das Europäische Parlament klare Zeichen setzen. Ein besser angepasstes Wettbewerbsrecht ist erforderlich. Auch darf die Nachfragemacht in der Lebensmittelkette nicht dazu führen, dass die produzierende Landwirtschaft geschwächt wird", so der Europaparlamentarier Albert Dess.

Mit Hinblick auf Vertragsgestaltungen und Marktzugang hat das Europäische Parlament Neuregelungen beschlossen. Besonders Einlistungsgebühren sollten schärfer beobachtet werden und Zahlungsfristen verändert werden. "Es kann nicht sein, dass die Industrie die Landwirte erst nach Monaten für ihre gelieferten Produkte bezahlt. Viele Landwirte sind von den Zahlungen abhängig und deshalb haben wir im Agrarausschuss eine maximale Zahlungsfrist von 30 Tagen beschlossen. Wir sind zuversichtlich, dass der Bericht eine breite Mehrheit auch bei der Abstimmung im gesamten Parlament finden wird", Albert Dess abschließend.

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