Sicherung der Rohstoffversorgung wichtig für Wettbewerbsfähigkeit / Nachfrage nach Mineralien wird sich vervielfachen / Studie der Europäischen Kommission
Die EU muss rasch eine Rohstoffdiplomatie betreiben, um eine Unterversorgung mit den die Industrie wichtigen Rohstoff-Mineralien zu verhindern. Das fordert der Vorsitzende des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie des Europaparlaments, Herbert Reul (CDU). Die Europäische Kommission wird heute Mittag eine Studie vorstellen, welche die Versorgungslage bei bedeutenden Mineralien kritisch sieht. "Endlich ist das Problem in der Politik angekommen. Die Sicherung der Rohstoffversorgung muss fester Bestandteil der Außen-, Handels- und Wirtschaftspolitik werden", so Reul.
Der Bericht der Kommission stellt bei 14 Rohstoffen eine drohende Knappheit fest, darunter Magnesium, Kobalt, Graphit, Platin, Gallium oder Germanium. Diese Rohstoffe sind besonders für die Herstellung von High-Tech-Produkten unverzichtbar. So wird etwa Kobalt für Lithium-Ionen-Akkus benötigt, Gallium für Photovoltaik-Zellen, Platin für Brennstoffzellen und Katalysatoren oder Germanium für Glasfaserkabel bei Breitbandnetzen. Die Expertengruppe empfiehlt, die Rohstoffversorgung als zentrales Anliegen bei der Welthandelsorganisation (WTO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) zu vertreten. "Exportbeschränkungen in Entwicklungs- und Schwellenländern müssen dabei ein Hauptaugenmerk sein", heißt es in dem Bericht.
"Das Problem ist, dass der Großteil der Rohstoffe für High-Tech-Produkte aus nur vier Ländern kommt: China, Russland, Brasilien und Kongo. Da sich die Nachfrage nach den Edelmineralien mittelfristig verdreifachen wird, muss die EU alles tun, um ihren innovativen Industriesparten die weltweite Technologieführerschaft auch über das Jahr 2030 hinaus zu sichern. Auch nach innen können wir handeln, indem wir konsequenter Recycling betreiben und so sparsamer mit den wertvollen Rohstoffen umgehen ", sagte der CDU-Europaabgeordnete.
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