Karl-Heinz Florenz (EVP/CDU): CO2-Limits Transporter: Autohersteller mauern wieder

10.06.2010

Keine Extrawurst für leichte Nutzfahrzeuge / Anspruchsvolle Grenzwerte bringen positiven  Innovationsdruck / Treffen der EU-Umweltminister

Vor dem morgigen Treffen der EU-Umweltminister zu CO2-Limits  bei Transportern gibt es Kritik aus dem Europaparlament an der Blockadehaltung der Automobilhersteller. "Wieder einmal fährt die Autoindustrie alle Verteidigungslinien auf, statt konstruktiv mitzuarbeiten. Wieder einmal werden fadenscheinige Argumente vorgeschoben. Wieder einmal wird versucht, statt zwei Schritten nach vorn drei zurück zu gehen", sagte der CDU-Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz. Die Minister beraten morgen über neue Grenzwerte bei so genannten leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen.

Der Umweltpolitiker, der auch den Klimabericht des Europäischen Parlaments verfasste, sieht in strengen Grenzwerten eine Chance für eine weltweit erfolgreiche Fahrzeugpalette: "Anspruchsvolle Umweltstandards schaden der Industrie nicht. Im Gegenteil. Nur fordernde Ziele schaffen Innovationsdruck. Und nur so bleibt unsere Industrie Technologieführer. Saubere und sparsame Autos verkaufen sich am besten. Die Autoindustrie scheint ihren Kunden diese Art von gesundem Menschenverstand jedoch leider immer noch nicht zuzutrauen."

"Wie bei der Debatte um CO2-Grenzwerte für Pkw vor zwei Jahren wird von der Autoindustrie argumentiert, dass die geforderten Reduktionen technisch nicht machbar oder zu teuer seien und lange Entwicklungszyklen rasche Reduktionen unmöglich machten. Wie bei der Pkw-Gesetzgebung wird sich jedoch das Gegenteil herausstellen."

Florenz fordert für Transporter vergleichbare Grenzwerte wie für Pkw: "Es darf keine Extrawurst für leichte Nutzfahrzeuge geben. Die CO2-Emissionen aus dem Straßenverkehr stiegen zwischen 1990 und 2007 um 30 Prozent.  Der Anteil des Verkehrs liegt am Gesamtausstoß liegt damit bei 20 Prozent. 12 Prozent der Gesamtzulassungen entfallen auf leichte Nutzfahrzeuge. Dem entsprechend muss auch dieser Sektor einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wenn wir eine Anhebung unseres 20-Prozent-Klima-Ziels diskutieren ist das für unsere Glaubwürdigkeit enorm wichtig."

"Die Autoindustrie ist in der Krise von der EU mit Milliarden unterstützt worden - wie in den USA. Dort ging diese Hilfe jedoch mit einer Verpflichtung einher, Autos sauberer und effizienter zu machen. Das hat es in Europa so nicht gegeben", sagte Florenz.

Für weitere Informationen:
Karl-Heinz Florenz MdEP, Tel. +32 2 284 7320