Anlässlich des 60. Jahrestages der Schuman-Erklärung zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) vom 9. Mai 1950 regt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Naher Osten" des Europäischen Parlaments Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments von 2007-2009, einen vergleichbaren Ansatz wie die EGKS für den Nahen Osten an.
"Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, der Grundstein der heutigen Europäischen Union, symbolisiert, welche Früchte Versöhnung tragen kann. Die Tatsache, dass nach jahrhundertelangen Konflikten eine institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen ehemaligen Erzfeinden erwachsen konnte, gibt Hoffnung, dass eine dauerhafte, friedliche Lösung des dramatischen Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern möglich ist." Entscheidend sei, so Hans-Gert Pöttering weiter, der Wille aller Beteiligten, ernsthaft auf einen politischen Frieden hinzuarbeiten.
Ein Friedensschluss könnte in einem zweiten Schritt zu einer der EGKS ähnlichen Form von überstaatlicher Zusammenarbeit führen, denn die Länder der Region stehen gemeinsam vor der zentralen Herausforderung, dass überlebenswichtige natürliche Ressourcen knapp werden." Ein pragmatischer Ansatz für die gemeinsame Verwaltung der knappen Wasser- und Energieressourcen könnte - wie vor 60 Jahren die Zusammenlegung der kriegswichtigen Kohle- und Stahlproduktion Deutschlands und Frankreichs - langfristig Vertrauen zwischen den Menschen schaffen und die Chancen auf einen dauerhaften Frieden, bedeutend stärken", so Hans-Gert Pöttering.
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