Neue strategische Ausrichtung der Europäischen Seeverkehrspolitik in Richtung Wettbewerbsfähigkeit
Mit großer Mehrheit verabschiedete heute das Europäische Parlament die Zielsetzungen für die Seeverkehrspolitik bis 2018. "Mit diesem seeverkehrspolitischen Konzept wollen wir eine nachhaltige Entwicklung und wirtschaftliches Wachstum unter ökologischen und sozial geprägten Standards fördern. Dabei dürfen wir aber nie aus dem Blick verlieren, dass der Wettbewerbsdruck auf die Schifffahrtsindustrie durch die Globalisierung erheblich gestiegen ist", betont der stellvertretende Koordinator im Verkehrsausschuss, Werner Kuhn.
"Die Grünen und Sozialisten unterstützen einen verantwortungslosen Passus: Demnach sollen Schiffe, die noch nicht mit grüner Technologie ausgestattet sind, langsamer und benachteiligter abgefertigt werden. Dies ist nicht nur diskriminierend, sondern steht im Gegensatz zur Entscheidung des EuGH. Das ist ein Schlag gegen den freien Wettbewerb und gegen all diejenigen, die noch nicht die finanziellen Mittel aufbringen konnten, ihre Schiffe umzurüsten. Unternehmen haben hier wieder einmal das Nachsehen", kontert Kuhn.
"Europäische Unternehmen halten einen Anteil von 41 Prozent- in Tonnen Tragfähigkeit- an der Weltflotte. Da ist es nur recht und billig, dass Europa mit dieser neuen strategischen Ausrichtung eine aktive Rolle im Seeverkehr übernimmt. Uns ist es im Rahmen der Seeverkehrspolitik besonders daran gelegen, überflüssige Kontrollen zu verhindern und den Verwaltungsaufwand zu mindern", erklärt Kuhn. "Doch dies ist nur eine der Maßnahmen, um auch in Zeiten der Globalisierung wettbewerbsfähig zu bleiben. Wichtig ist auch, qualifizierte Fachkräfte für die Seeverkehrsindustrie zu finden", betont Kuhn.
"Seefahrerberufe müssen für junge EU-Bürger attraktiver werden. Dies wollen wir durch eine bessere Informationspolitik und attraktivere Laufbahnperspektiven erreichen", blickt der Europaabgeordnete in die Zukunft. "Dabei ist es außerdem von Bedeutung, dass Arbeitnehmer, die aus Ländern außerhalb der EU zu Arbeiten herangezogen werden, die erforderlichen Ausbildungsanforderungen und Berufsqualifikationen erfüllen", unterstreicht Kuhn.
80 Prozent des Welthandels werden über See abgewickelt, rund 40 Prozent des innereuropäischen Frachtvolumens wird im Kurzstreckenverkehr befördert. Jährlich werden mehr als 400 Millionen Passagiere über europäische Häfen befördert.
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