Anja Weisgerber (EVP/CSU): EU-Parlament will besseren Schutz gegen gefälschte Arzneimittel

27.04.2010

EU-Pharmapaket nimmt erste Hürde im Europaparlament / Sicherheitslogo auf Medikamenten /
Regelungen auch zu Arzneimittelvertrieb über das Internet

Die EU verstärkt den Kampf gegen gefälschte Arzneimittel. Der Gesundheitsausschuss des Europaparlaments hat sich heute für eine verbesserte Überwachung von zugelassenen Arzneimitteln und ein konsequenteres Vorgehen gegen Arzneimittelfälschung ausgesprochen. "Die Zahl der Arzneimittelfälschungen wächst rasant an. Darum ist es wichtig, dass die EU hier  aktiver wird. Längst werden nicht mehr nur Lifestylemedikamente wie Viagra gefälscht, sondern auch lebenswichtige Arzneimittel gegen Krebs. Das müssen wir verhindern”, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der CSU-Gruppe im Europaparlament, Anja Weisgerber.

"Durch die Einführung von Sicherheitsmerkmalen können Patienten effektiver vor Fälschungen geschützt werden. Dabei werden die Packungen bei der Ausgabe in der Apotheke gescannt, um so sicherzustellen, dass es sich um das Originalprodukt handelt”,  erklärte die Europaabgeordnete das neue System, das unter Aufsicht der Europäischen Kommission eingeführt werden soll. "Das System wird kritisiert, da es hohe Investitionskosten erfordert. Wir müssen uns aber fragen, was ist uns die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger wert? Ohne verschärfte Regeln und Kontrollen werden noch viel höhere Folgekosten von Fälschungen auf uns zu kommen."

Das Internet als Bezugsquelle von Medikamenten gewinnt immer mehr an Bedeutung. Gleichzeitig ist es Gefahrenquelle. "Internetapotheken sind nicht per se gefährlich, aber es gibt viele schwarze Schafe als Einfallstor für Fälschungen. Patienten müssen direkt erkennen können, ob es sich um eine seriöse, von den Behörden anerkannte und kontrollierte Internetapotheke handelt. Dazu soll es ein europaweit einheitliches Logo geben, das nur autorisiert Internetseiten tragen dürfen", so Weisgerber.

Der Gesundheitsausschuss verabschiedete heute auch Regeln zur besseren Überwachung von Nebenwirkungen und zu Beipackzetteln. "Wenn Fälle von Nebenwirkungen in Griechenland gemeldet werden, kann eine ähnliche Situation in Deutschland auftreten. Durch bessere Vernetzung  kann schneller reagiert werden. Außerdem wollen wir einen eigenen Gesetzesvorschlag zu informativeren und verständlicheren Beipackzetteln”, sagte die CSU-Europaabgeordnete.

Für weitere Informationen:
Dr. Anja Weisgerber MdEP, Tel. +32 2 284 7337