Peter Liese (EVP/CDU): Mehr Schutz gegen gefälschte Arzneimittel

27.04.2010

EP-Gesundheitsausschuss für neues Arzneimittelrecht / Rückverfolgbarkeit verbessern / Problem Arzneimittelvertrieb über das Internet

Der Schutz vor gefälschten Arzneimitteln in Europa wird verbessert. Der Gesundheitsausschuss des Europaparlaments hat sich heute für eine verbesserte Überwachung von zugelassenen Arzneimitteln und ein entschiedeneres Vorgehen gegen Arzneimittelfälschung ausgesprochen. "Wir können das Risiko, dass ein gefälschtes Arzneimittel in die Hände von Patienten gelangt, deutlich verringern. Nun hoffe ich sehr, dass der Beschluss nach den Verhandlungen mit dem Rat zeitnah umgesetzt wird", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament und Arzt, Peter Liese (CDU).

Unter anderem wurde beschlossen, die Rückverfolgbarkeit von Arzneimitteln vom Hersteller bis zum Endverbraucher zu garantieren. Die Abgeordneten stimmten dafür, dass diejenigen Arzneimittel, die besonderes fälschungsgefährdet sind, Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung aufweisen sollen.  Der Ausschuss ging auch auf das Problem von gefälschten Arzneimitteln im Internet ein. Dieser Aspekt war vom Kommissionsvorschlag praktisch nicht berücksichtigt worden. In der Praxis aber  werden die meisten gefälschten Arzneimittel im Internet verkauft.

Die Abgeordneten fordern nun, dass Internetapotheken eine besondere Autorisierung brauchen und auf der Startseite ein autorisiertes Logo tragen. Der Verkauf verschreibungspflichtiger Medikamente im Internet soll von den Mitgliedsstaaten auch komplett verboten werden können. "Was der Kommissionsvorschlag ausgeblendet hat, haben wir jetzt geregelt", sagte der CDU-Europaabgeordnete. Abgelehnt wurde ein Verbot von Re-Importen von Arzneimitteln. "Die Fälschungsanfälligkeit bei Re-Importen ist nicht bewiesen. Diese sind derzeit noch notwendig, um Arzneimittelpreise in Ländern wie Deutschland einigermaßen zu stabilisieren."

Um die Meldungen von Nebenwirkungen zu verbessern, fordern die Abgeordneten auch eine Überarbeitung von Beipackzetteln. "Die Beipackzettel müssen nutzerfreundlicher formuliert werden. Auf diese Forderung werden für auch in anderen Gesetzgebungsverfahren zurückkommen", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion.

Für weitere Informationen:
Dr. Peter Liese MdEP, Tel. +32 2 284 7981