Zentrale Rolle bei Verbesserung Energieeffizienz / Ausschuss will Ziele für Informations- und Kommunikationssektor / EU-Medienkampagne kritisch
Die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) soll besser in die EU-Maßnahmen zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes eingebunden werden. Dazu sollen diese Technologien genormt werden. Die Kommission soll bis Jahresende Vorschläge für konkrete Energieeinsparungsziele im IKT-Sektor vorlegen. Das forderte heute der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie des Europaparlaments. "Über intelligente Steuerungen durch Elektronikgeräte kann der Energieverbrauch abgesenkt werden. Bei verbindlichen Zielen sollten wir aber vorsichtig sein, sonst schaffen wir nur Planungsbürokratie, die falsche Hoffnungen weckt", sagte der Ausschussvorsitzende, Herbert Reul (CDU).
Die Abgeordneten fordern konkrete und verbindliche Reduzierungsziele des Sektors bis zum Jahr 2015. Die Kommission wird aufgefordert, für alle IKT-Sektoren und Mitgliedstaaten bis zum Jahresende Vorschläge vorzulegen. "Ich glaube, hohe Energiepreise sind schon Anreiz genug, die Energieeffizienz zu stärken und den Verbrauch weiter zu senken. Mit Planwirtschaft schaffen wir da keinerlei Mehrwert für die Praxis und machen die EU vor Ort auch nicht beliebter. Immerhin konnten wir erneut die Forderung nach verbindlichen Effizienzzielen verhindern", so Reul.
Der Ausschuss fordert darüber hinaus "eine europaweite Medienkampagne zur Aufklärung der Öffentlichkeit über energiesparende Verfahren bei der Verwendung von Elektronikgeräten". "Solche Aktionen sollten von den Regierungen auf die Gegebenheiten vor Ort zugeschnitten und auch finanziert werden. Nur dann können sie sinnvoll sein. Akzeptanz, Verhaltensweisen oder Nachholbedarf beim Energiesparen sind europaweit noch viel zu unterschiedlich, als dass eine zentralistischer Ansatz Erfolg versprechen würde", sagte der CDU-Europaabgeordnete.
Positiv wertet Reul die Forderung nach Normung von IKT-Geräten. "Wenn wir dadurch etwa bei intelligenten Zählern oder Leistungsregulierern größere Märkte, mehr Kompatibilität und mehr Wettbewerb schaffen, ist das auch gut für die Verbraucher." Voraussichtlich im Mai wird das Plenum des Parlaments über den Forderungskatalog des Ausschusses abstimmen.
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