EU gibt keine Grenzwerte für Salzgehalt im Brot vor / EP-Umweltausschuss will gesundheitsbezogene Angaben komplett streichen
Die erneute bewusste Falschinformation der Öffentlichkeit in der Kontroverse über den Salzgehalt im Brot hat der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Werner Langen, dem Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks vorgeworfen. "Es gibt keine Grenzwerte der EU für den Salzgehalt im Brot, und ein Salzverbot für deutsches Brot steht nicht zur Debatte. Diese Tatsache ist dem deutschen Bäckerhandwerk auch aus Gesprächen mit Abgeordneten der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament bestens bekannt. Die Kampagne des deutschen Bäckerhandwerks ist deshalb bewusst irreführend und wird auch durch ständiges wahrheitswidriges Wiederholen nicht glaubwürdiger".
Richtig ist: auf Basis der EU-Verordnung 1924/2006 sollen Lebensmittel in der Werbung nur dann als "gesund" bezeichnet werden können, wenn bestimmte Grenzwerte für Salz, Fett oder Zucker nicht überschritten werden. Diese Verordnung bezieht sich aber lediglich auf die Werbung für ein Produkt, nicht auf dessen Verkauf. Und: die eigentlichen Grenzwerte für Salz, Fett oder Zucker gibt es noch gar nicht, da die bisherigen Vorschläge auch innerhalb der Kommission abgelehnt wurden.
Jetzt sollen werbebeschränkende Grenzwerte für Fett, Salz und Zucker komplett gestrichen werden. Eine entsprechende Änderung der EU-Verordnung haben die Europaabgeordneten von CDU und CSU im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments am 16. März 2010 durchgesetzt. Dies muss noch durch das Plenum sowie im Ministerrat bestätigt werden.
Langen: "Deutsches Brot darf selbstverständlich weiter unbehelligt von der EU verkauft werden. Das Bäckerhandwerk sollte aufhören, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Europa darf nicht für Verbandsinteressen missbraucht werden!".
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