Renate Sommer (EVP/CDU): Lebensmittelkennzeichnung: Irreführende Ampel verhindert

16.03.2010

Transparente Informationen für Verbraucher durch Pflichtangaben / Gesundheitsausschuss des Europaparlaments entscheidet in erster Lesung

Bei den künftigen EU-Standards für die Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln ist eine Vorentscheidung gefallen. Der Gesundheits- und Umweltausschuss des Europaparlaments hat sich heute gegen die so genannte 'Ampel' ausgesprochen. "Die Ampel mit ihren willkürlichen Schwellenwerten ist wissenschaftlich nicht fundiert und kann zu Mangelernährung führen. Eine zuckerfreie Cola mit Süßstoff bekäme 'grün' und der naturtrübe Apfelsaft 'rot', nur weil er Fruchtzucker enthält. Der Nährwertkasten auf der Verpackung dagegen ist übersichtlich und liefert alle Informationen, die der Verbraucher wünscht", sagte die Berichterstatterin des Europaparlaments, Renate Sommer (CDU).

In jedem Fall soll auf jedem Lebensmittel "im Hauptblickfeld der Verpackung" der Brennwert in Kilokalorien angegeben werden. Die Bezugsgröße hierfür soll 100 Gramm sein. Weitere Nährwertangaben über den Gehalt an Salz, Mineralien oder Vitaminen soll in einem separaten Nährwertkasten auf der Rückseite enthalten sein. "Von bürokratischem Irrsinn einer Mindestschriftgröße haben wir abgesehen. Stattdessen haben wir die Lesbarkeit der Angaben definiert und die Kommission aufgefordert, verpflichtende Vorschriften zu erarbeiten", so Sommer.

Nicht vorverpackte Lebensmittel sollen wie bisher von den Mitgliedstaaten geregelt werden. "Wir laufen damit Gefahr, dass wir künftig 27 verschiedene Regelungen für die Brötchen beim Bäcker an der Ecke haben. Das müssen wir im Plenarvotum noch korrigieren. Wer regionale handwerkliche Spezialitäten in Europa erhalten will, muss einheitliche praxistaugliche Lösungen erreichen", sagte die CDU-Europaabgeordnete.

Das Plenum des Parlaments wird voraussichtlich im Mai über den Vorschlag abstimmen. Danach soll mit den EU-Regierungen (Rat) eine Einigung über die künftige Verordnung erzielt werden. "Wir haben heute eine vernünftige Blaupause erstellt, die den Interessen der Verbraucher und der Hersteller gleichermaßen entgegenkommt", so die Berichterstatterin des Europaparlaments. 

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