Thomas Mann (EVP/CDU) Hunderte Europaabgeordnete zeigen im Plenarsaal Flagge für Tibet

10.03.2010

Heute vor 51 Jahren schlugen chinesische Truppen in Lhasa den friedlichen Protest gegen die gewaltsame Besetzung Tibets nieder. 87.000 Menschen mussten ihr Leben lassen. Tausende wurden verhaftet. Am 10. März 2008 gingen chinesische Streitkräfte brutal gegen tibetische Demonstranten vor. Tausende Tibeter wurden verletzt, vermutlich Hunderte getötet. Anlässlich des internationalen Tibet-Gedenktags am 10. März haben heute Hunderte Europaabgeordnete im Plenarsaal in Straßburg tibetische Flaggen auf ihren Pulten aufgestellt. Nach einem Bericht der Präsidentin des EP-Menschenrechtsausschusses über die aktuelle Lage in Tibet gab es großen Beifall. 

Der Organisator der heutigen Flaggen-Aktion, der Präsident der Tibet-Intergruppe des EP, der hessische CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann, kommentierte: "Der 10. März ist ein Tag der Trauer. Er ist aber auch ein Tag der Solidarität und des Widerstandes gegen verordnetes Schweigen, gegen die Verletzung der Menschenrechte, gegen die Unterdrückung der kulturellen und religiösen Identität. Weltweit werden heute tibetische Flaggen vor offiziellen Gebäuden gehisst. Jährlich beteiligen sich Tausende Städte und Gemeinden in der EU daran. Heute haben die Europaabgeordneten ein starkes Zeichen unserer Solidarität mit dem tibetischen Volk gesetzt!" EP-Präsident Jerzy Buzek hatte zum Auftakt der Sitzungswoche am Montag an die chinesische Regierung appelliert, ihre Einstellung zu ändern und den Dialog wiederaufzunehmen.

Thomas Mann unterstrich, dass den Tibetern mit aller Kraft geholfen werden müsse, diplomatische Sackgassen zu durchbrechen: "In zahlreichen EP-Entschließungen haben wir die unbedingte Fortsetzung des konstruktiven Dialogs der chinesischen Führung mit dem Dalai Lama gefordert. Im Februar 2010 endete die neunte Runde des Dialogs mit den Tibetern - ohne greifbare Fortschritte. Die chinesische Seite sieht entgegen allen offiziellen tibetischen Deklarationen die staatliche Einheit und Souveränität in größter Gefahr. Die Dämonisierung Seiner Heiligkeit lässt nicht nach. In China gibt es jedoch nicht nur Hardliner und nicht nur Nationalisten. Ich setze auf die Vernünftigen! Die EU muss alle Lösungsansätze unterstützen, die unter Beachtung der territorialen Einheit Chinas die kulturelle und religiöse Identität des tibetischen Volkes achten und gewährleisten. Nach dem USA-Besuch im Februar hat sich auch US-Präsident Barack Obama demonstrativ hinter den "Middle Way-Approach" des Dalai Lama gestellt."   

Der überfraktionellen Tibet-Intergruppe gehören mehr als 110 Europaabgeordnete an. Sie besteht im EP seit 1989. "Auch in dieser Legislaturperiode werden wir uns für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Chinesen und Tibetern einsetzen", sagte Mann abschließend.

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