Onlinebibliothek "Europeana" soll ausgebaut werden
Der Kulturausschuss des Europäischen Parlaments macht sich für einen Ausbau der digitalen Bibliothek "Europeana" stark. Eine entsprechende Entschliessung nahm der Ausschuss heute mit breiter Mehrheit an. Wie die Ausschussvorsitzende Doris Pack (CDU) betonte, müsse Europeana "zum digitalen Gedächtnis Europas im Internet" werden. Nötig sei dazu aber ein stärkeres Engagement einzelner Mitgliedsstaaten, insbesondere Deutschlands.
Pack: "Frankreich hat bisher fast die Hälfte aller Beiträge für Europeana beigesteuert, Deutschland viel weniger. Dies führt dazu, dass auf der Online-Seite von Europeana die Werke von Goethe zwar auf Französisch, nicht aber in der Originalsprache Deutsch einsehbar sind. Die Bundesregierung, die Länder, und die deutschen Kultureinrichtungen müssen sich stärker für Europeana engagieren, um das deutsche und europäische Kulturerbe im Internet für alle Menschen zugänglich zu machen!"
Neben einem Ausbau der Inhalte sei auch eine Klärung des rechtlichen Rahmens für den Umgang mit dem Urheberrecht wichtig, so Pack. "Viele jüngere Schriften oder Fotos sind urheberrechtlich geschützt, während älteres Material frei zugänglich ist. Um zu vermeiden, dass Europeana für das 20. und 21. Jahrhundert schwere Lücken aufweist, muss dringend eine Regelung zum Umgang mit geschützten Werken gefunden werden".
Derzeit stellen mehr als 1.000 Museen, Bibliotheken oder sonstige Kultureinrichtungen mehr als 4,6 Millionen Werke online. Europeana wird durch ein bei der niederländischen Nationalbibliothek angesiedeltes Büro verwaltet und unter anderem aus europäischen Mitteln finanziert. Die Onlinebibliothek "Europeana" ist im Internet unter www.europeana.eu einsehbar.
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