Markus Ferber (EVP/CSU): Deutschland braucht europäische Energiepolitik

19.02.2010

"Europa sollte auch im Energiesektor seine eigenen Wege gehen", forderte Markus Ferber anlässlich der Einweihung der neuen, 28 Millionen Euro teuren Anlage zur Herstellung von Dieselkraftstoff des höchsten Standards - Euro-5 des bulgarischen Unternehmens insa oil im bulgarischen Rakovski. Insa oil, eines der führenden bulgarischen Unternehmen für die Herstellung, Verteilung und Vertrieb von Erdölprodukten hat die Strategie, maximale Qualität der Produkte anbieten und eine optimale Vorsorge zum Schutz der Umwelt nach internationalen Standards zu ergreifen.

Markus Ferber, der als Energieexperte im Europäischen Parlament gilt, erläuterte die aktuellen Hintergründe. Europa brauche in allen Branchen einen gesunden Wettbewerb; der Energiemarkt werde natürlich von den Ländern beherrscht, die eigene Vorkommen hätten und von multinationalen Konzernen unsauber beeinflusst. Deutschland könne seinen Bedarf an Öl und Gas nicht alleine sichern und sei auf die Zusammenarbeit mit europäischen Partnern angewiesen, um nicht langfristig von einem Lieferland abhängig zu sein. Wenn man bei den Vorkommen im Hintertreffen sei, müsse man wenigstens bei der Produktion breit aufgestellt sein und sich nicht wieder einigen Wenigen ausliefern.

"Wir benötigen eine Energiepolitik auf europäischer Ebene. Dabei ist die Sicherheit der Energieversorgung der Europäischen Union eine essentiell politische, keine rein wirtschaftliche Frage. Politisch ist es auch, den Willen zu formulieren Mittelständler in der Energiebranche zu unterstützen. Bulgarien darf sich hier keine Fehler leisten.

Wenn es die Chance gibt Mittelständler zu unterstützen, dann muss man das tun; dann muss das Europa tun", forderte Ferber in seiner auch von bulgarischen Politikern viel beachteten Rede.

Bulgarien sollte stolz auf Firmen wie insa sein, die sich als mittelgroße Unternehmen in einem schwierigen Markt behaupten und nicht wie zuletzt ihnen auch noch Steine in den Weg legen, bemerkte Ferber, der damit auf Vorwürfe seitens der bulgarischen Zoll-Behörden gegen insa anspielte. Ferber zusammenfassend: "Bulgarien ist nun auf dem richtigen Weg, verlorenes Vertrauen wieder zu gewinnen. Dies ist aber die einzige und mittlerweile auch ziemlich die letzte Chance für das Balkanland. Europäisches Recht und europäische Normen müssen 1 zu1 auch in Bulgarien umgesetzt werden. Es geht nicht darum, Alleingänge zu veranstalten oder sich übereifrig zu profilieren."

Für weitere Informationen:
Markus Ferber MdEP, Tel. +32 2 2845230