Als "sehr glatt bei generellen Fragen, unsicher und ideenlos im Detail" hat der sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, der hessische CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann, die heutigen Aussagen des designierten EU-Kommissars für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Integration bezeichnet.
In einer ersten Reaktion auf die Anhörung sagte Thomas Mann: "Der Auftritt von László Andor hat mich enttäuscht. Bereits bei seiner Anhörung im ungarischen Parlament am 6. Januar ging er nur oberflächlich auf Fragen nach seinen Konzepten ein. Offensichtlich hat er aus diesem Fehler nicht gelernt. Er wirkte konzeptionslos. Ich hoffe nicht, dass dies ein Ausblick auf seine Amtsführung war."
"Immer wieder zu unterstreichen, dass die Sozial- und Beschäftigungspolitik in Zeiten der Krise wesentliche EU-Politikbereiche sein werden, mag seinem Streben nach politischer Bedeutung entsprechen. Konkrete Antworten auf die drängenden Fragen hat er nicht zu bieten", so Mann.
"Auf meine Frage nach Andors Konzept zur Vermeidung von Anpassungsschocks nach dem Ende der Einschränkungen für die Arbeitnehmerfreizügigkeit 2011 hat er keine konkreten Ansätze präsentieren können. Meine Frage zum Kampf gegen Schwarzarbeit hat Andor unbefriedigend beantwortet. Sein Vorgänger Spidla hatte Deutschland 2007 vor den EuGH gezerrt, um scharfe Kontrollen unter anderem auf Baustellen verbieten zu lassen mit der Begründung, sie beeinträchtige die Arbeitnehmer-Freizügigkeit. Die Richter erklärten die deutsche Praxis für rechtens. Das von mir eingeforderte klare Bekenntnis zum Kampf gegen Schwarzarbeit ist Lazlo Andor schuldig geblieben. Es steht zu befürchten, dass er in die Fußstapfen seines tschechischen Vorgängers treten wird", so der CDU-Europaabgeordnete abschließend.
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