Klimakonferenz Kopenhagen auf des Messers Schneide / Blockade Sudans und Chinas / Staats- und Regierungschefs müssen neuen Schwung bringen
Nach einem Treffen der Delegation des Europäischen Parlaments mit Connie Hedegaard, die seit dem gestrigen Mittwoch die informellen Verhandlungen während der Klimakonferenz leitet, erinnerte der Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz (CDU), nochmals alle Teilnehmer an die Bedeutung der Konferenz. "Wir stehen vor einem Scheideweg. Schaffen wir die Grundlage für eine nachhaltigere Entwicklung, die allen Menschen auf dieser Erde Möglichkeiten zur Entwicklung gibt, oder scheitern wir?"
Gerade die Positionen Sudans, das wohl unter chinesischem Einfluss harte Vorwürfe gegenüber der dänischen Verhandlungsführung vorbrachte, und Chinas, das derzeit ein rechtsverbindliches Abkommen blockiert, wird im Bella Center kritisch gesehen. Florenz ist dies unverständlich: "Besonders Entwicklungsländer haben ein ureigenes Interesse an einem starken Abkommen hier in Kopenhagen, denn sie werden am meisten vom Klimawandel betroffen sein. Ich bin mir sicher, dass in den nächsten 50 Jahren keine Gefahr für die Niederlande besteht, unterzugehen. Doch sind gerade Gebiete südlich der Sahara und in der Sahelzone bedroht. Ich rufe die Verantwortlichen dringend auf, an die Menschen zu denken, und nicht nur an die Wahrung des eigenen Gesichts."
Der CDU-Europaabgeordnete betont die Chancen von Investitionen in moderne Klimatechnologie für die Wirtschaft. "Hier wird viel zu viel Schwarzmalerei betrieben. Dabei ist Klimaschutz eine gigantische Chance." Die Hoffnung der Konferenzteilnehmer liegt nun in der mitreißenden Wirkung der Staats- und Regierungschefs, die bis morgen eintreffen sollen. "Gerade von Präsident Obama erwarte ich, dass er die Hoffnungen nicht enttäuscht. Schließlich bietet diese Klimakonferenz die einmalige Chance für ihn, den Friedensnobelpreis auch zu verdienen."
Der ehemalige Vorsitzende des Umweltausschusses stellt klar: "Der lange Weg nach Kopenhagen darf nicht in einer Einbahnstraße enden. Dafür werden wir kämpfen - und dies werden wir besonders auch den Chinesen und Indern deutlich machen, die wir am Nachmittag treffen!"
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Karl-Heinz Florenz MdEP, Tel. +32 2 284 7320