Werner Langen (EVP/CDU): Finanzmarkt wird sich gesund schrumpfen müssen

08.12.2009

Regulierung für spekulative Derivate unausweichlich / Systematische Risiken mindern

Finanzmarktprodukte ohne Anbindung an reale Wirtschaftsvorgänge müssen nach Überzeugung des CDU-Abgeordneten Werner Langen erheblich strenger reguliert und kontrolliert werden. Unternehmensanleihen, Zins- und Währungsabsicherungen, Warentermingeschäfte und die darauf aufbauenden Risikoabsicherungen dagegen müssen aus der künftigen OTC-Gesetzgebung raus genommen werden. Hierbei handle es sich um nicht standardisierbare OTC-Derivate, die nicht für die Finanzmarktkrise verantwortlich gewesen seien und deshalb nicht zusätzlich zwangsreguliert werden müssten.

Der Versuch der Banken, durch eine umfassende OTC-Regulierung diese notwendige Risikominderung für Unternehmen in  die Regulierung einzubeziehen und damit neue Geschäftsfelder (mit hohen Gewinnen und somit Kosten) zu erschließen, sei nicht sachgerecht, so Langen. Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Regelung über CCP-Clearing-Stellen betreffe solche OTC-Derivate, die nicht auf der Basis von Risikoabsicherungen für Unternehmensgeschäfte beruhen.

Langen hält es für zwangsläufig, dass der überzogene "Derivate-Markt" und damit der Finanzsektor erheblich schrumpfen würden, um die systemischen Risiken zu vermindern und einen künftigen Zusammenbruch des Finanzsektors und der Weltwirtschaft zu verhindern.

Das notwendige "Gesundschrumpfen" sei ebenso unabdingbar wie die Prüfung, ob die in der Krise immer größer werdenden Banken künftig entflochten werden müssten, wie in der USA gefordert. EZB-Präsident Trichet bezeichnete es als notwendig, hinsichtlich systemischer Risiken alle Vorschläge intensiv zu beraten und keinen auszuschließen.

Für weitere Informationen:
Dr. Werner Langen MdEP, Tel.  +32 2 284 7385