Der Präsident der Tibet Intergroup im Europäischen Parlament, der hessische CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann, verurteilte aufs Schärfste die mutmaßliche Hinrichtung von vier Tibetern aufgrund ihrer angeblichen Verwicklung in die Unruhen im Vorfeld der Olympischen Spiele im August 2008. Zuverlässige Quellen melden, dass Lobsang Gyaltsen, Loyak, Penkyi und ein weiterer Tibeter am Dienstag dieser Woche im Bezirk Lhasa hingerichtet wurden. Die chinesischen Staatsmedien haben jedoch bislang nicht darüber berichtet. Auch von amtlichen Stellen gab es bis zur Stunde keine Bestätigung: "Ich erwarte von den chinesischen Behörden eine rasche Stellungnahme, ob es eine Hinrichtung von Tibetern gab und warum die Todesurteile verhängt und vollstreckt wurden. Sollten sich die Berichte bestätigen, werde ich dem Europäischen Parlament vorschlagen, schnellstmöglich eine Dringlichkeitsdebatte zu diesem Vorfall zu führen und eine Resolution zu verabschieden. Die Vollstreckung von Todesurteilen erst recht im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen wäre ein unfassbarer Akt!", unterstrich Thomas Mann.
Hintergrund: Die Tibet Intergroup im Europäischen Parlament
"60 Jahre China bedeuten auch 20 Jahre Tibet Intergroup (TIG) im Europäischen Parlament (EP). Das Tiananmen-Massaker 1989 war Auslöser für die Gründung unserer überfraktionellen Gruppe, der heute über 100 Europaabgeordnete angehören. 2001 gelang es uns, dass der Dalai Lama im Plenarsaal des EP in Straßburg zu den Abgeordneten sprechen konnte - erstmals in der Geschichte", erläuterte Thomas Mann.
Die Gründung der Tibet Intergroup vor 20 Jahren sei mit der Verhängung des Waffenembargos der EU gegen die Volksrepublik China zusammengefallen. Seine Aufrechterhaltung bis zum heutigen Tag gehöre zu den größten politischen Erfolgen: "Es gibt keinen Grund für die Aufhebung des Embargos, da sich an der Situation in China kaum etwas geändert hat", unterstrich der TIG-Präsident.
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