Wissenschaftliche Erkenntnisse in den Mittelpunkt stellen / Forschungsstandort Deutschland sichern
Bei der Grünen Gentechnik sollte die künftige Bundesregierung auf Panikmache verzichten und die Chancen nutzen. Das fordert die CDU-Europaabgeordnete Renate Sommer. "Nur eine Rückkehr zu einem wissenschaftsbasierten Ansatz kann Deutschlands Position als Forschungsstandort sichern. Die Realität ist: Bereits 70 Prozent aller Lebensmittel auf dem deutschen Markt sind bei ihrer Herstellung mit Gentechnik in Berührung gekommen, sei es durch die Tierfütterung oder den Einsatz von Hilfsstoffen. Nicht umsonst wird die mittlerweile in Deutschland erlaubte Lebensmittel-Kennzeichnung 'ohne Gentechnik' so gut wie nicht angewandt. Niemand hat aber irgendwelche Schäden davongetragen", so Sommer.
"Gleichzeitig stehen wir vor einer schwierigen Zukunft: Ein weltweit explodierender Nahrungsmittelbedarf bei wachsender Konkurrenz von Nahrungs- und Energiepflanzen erfordert einfach neue Technologien in der Landwirtschaft. Da wäre der weitere Rückzug aus der grünen Gentechnik in Deutschland ein verheerendes Signal, zumal Deutschland eine Schaufensterfunktion in der Welt hat. Wegen der bestehenden Rechtsunsicherheit haben sich die meisten kleineren Züchtungsunternehmen bereits von der Gentechnik verabschiedet. Neue Verbote würden auch die Großunternehmen, wie BASF und Bayer außer Landes treiben. Das würde nicht nur viele Arbeitsplätze kosten, sondern auch die totale Abhängigkeit vom US-Konzern Monsanto bedeuten.
Die EU hat die weltweit strengsten Regeln für die Zulassung und den Freilandanbau von GVO. Diesen Gesetzen haben seinerzeit alle Fraktionen im Europaparlament, also auch die Grünen, zugestimmt. Von deutscher Seite trugen die damals zuständigen grünen Minister Trittin und Künast im Rat die entsprechenden Gesetze mit. Wenn jetzt ausgerechnet die CSU eine Öffnungsklausel fordert, wonach die Bundesländer die Anbauabstände zwischen GVO und konventionellen Pflanzen künftig selbst festlegen könnten, widerspricht sie sich selbst", sagte die CDU-Europaabgeordnete.
"In Deutschland brauchen wir zwar keine GV-Lebensmittel, aber genetisch veränderte Energiepflanzen, die auf weniger Fläche höhere Erträge liefern. Und wir haben eine Verantwortung gegenüber der Welt: Schon heute hungern mehr als eine Milliarde Menschen und die Prognosen zur Weltbevölkerung sind dramatisch. GV-Pflanzen können Ernteerträge in schwierigen Regionen der Welt steigern. Wer diese Hilfe aus ideologischen oder populistischen Gründen verweigert, handelt verantwortungslos!"
Für weitere Informationen:
Dr. Renate Sommer MdEP, Tel. +33 388 17 7383