Als unnötige Nachfolgediskussion um den amtierenden Präsidenten der Europäischen Zentralbank hat der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Werner Langen, die von Italien ins Gespräch gebrachte Kandidatur von Notenbankchef Mario Draghi bezeichnet. "Dieser Vorstoß aus Rom kommt zwei Jahre vor Ende der Amtszeit von Jean-Claude Trichet völlig verfrüht. Trichet hat in seiner Eigenschaft als Zentralbankpräsident bei der Bewältigung der Finanzmarktkrise und der Sicherung der währungs- und finanzpolitischen Stabilität der Eurozone bisher sehr erfolgreich agiert. Deshalb sollte man ihn nicht mit einer Nachfolgedebatte zur Unzeit belasten", betonte der EVP-Wirtschaftspolitiker heute in Brüssel.
Es stehe außer Frage, so Langen weiter, dass der italienische Notenbankpräsident ein geeigneter Kandidat für die Nachfolge Trichets sei. Es müsse aber in der aktuellen Krisensituation der europäischen Wirtschaft unbedingt vermeiden werden, dass falsche Prioritäten gesetzt und damit auch falsche Signale in die noch immer verunsicherten Märkte ausgesandt werden: "Die Qualifikation und Kompetenz des Zentralbankpräsidenten stehen außer Frage. Er hat mit seinem klaren Stabilitätskurs auch gegen Querschüsse aus seinem eigenen Mitgliedstaat immer eine konsequente Linie gefahren und damit einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass die Eurozone dank einer stabilen Gemeinschaftswährung besser aufgestellt ist als etwa die USA. Diese Erfolge sollten jetzt nicht durch eine verfrüht losgetretene Nachfolgedebatte gefährdet werden".
Mit dem Wahlausgang in Deutschland sei auch das Bewusstsein in der europäischen Öffentlichkeit gewachsen, dass nur ein klarer wirtschaftspolitischer Stabilitätskurs einschließlich eines schnellen Defizitabbaus der richtige Weg zur Konsolidierung sein könne. "Die Benennung eines Nachfolgekandidaten und dessen anschließende Vorstellung im Europäischen Parlament sowie die Berufung durch die Mitgliedstaaten können deshalb völlig ausreichend zum Ende der regulären Amtszeit Trichets geregelt werden", betonte der Vorsitzende der deutschen Unionsabgeordneten im Europäischen Parlament abschließend.
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