Thomas Mann (EVP/CDU): Demokratie, Menschenrechte und Solidarität gehören auch in Taiwan unmittelbar zusammen

17.09.2009

In der heutigen Plenaraussprache mit der EU-Kommission über die Lage in Taiwan nach dem verheerenden Wirbelsturm "Morakot" vom 8. August hat der CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann im Namen der EVP-Fraktion sein Erstaunen darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Botschaften Taiwans zunächst angewiesen wurden, keine ausländische Hilfe anzunehmen.

"Mit unbändiger Kraft fegte dieser Taifun über Taiwan hinweg und löschte mehr als 750 Menschenleben aus. Tausende verloren ihr Hab und Gut. Ganze Landstriche wurden verwüstet und es entstand ein Schaden von mehr als 2,5 Milliarden Euro. Umso unverständlicher war es, dass diese Anweisung erst fünf Tage nach der Katastrophe korrigiert wurde", erklärte der CDU-Europaabgeordnete heute in Straßburg. Dabei sei es für die Europäische Union selbstverständlich gewesen, die taiwanesische Bevölkerung im Rahmen der Katastrophenhilfe zu unterstützen.

Für weitere Irritationen habe zudem der Besuch des Dalai Lama Anfang September in Taiwan gesorgt. "Er wollte gemeinsam mit den Überlebenden für die Opfer beten. Dennoch ließ es sich die chinesische Regierung nicht nehmen, erneut lautstark dagegen zu protestieren und massiven Druck auf die taiwanesische Regierung auszuüben. Es ist empörend, dass Peking aus einer rein humanitären Aktion des Dalai Lama wieder ein Politikum gemacht hat", kritisierte Mann, der auch Vorsitzender der Tibet-Intergroup ist.

Taiwan müsse sich die Frage gefallen lassen, auf wessen Seite es eigentlich stehe. "Taiwans Staatspräsident Ma Ying-Jeou hatte die Einreise des Friedensnobelpreisträgers erst nach heftigen Protesten aus der eigenen Bevölkerung gestattet. Wir in der Europäischen Union sind gefordert, den Dialog mit Taiwan zu intensivieren, gerade in humanitären Fragen. Demokratie, Menschenrechte und Solidarität gehören unmittelbar zusammen - auch in diesem aufstrebenden asiatischen Land", betonte Mann abschließend.

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