Markus Ferber (EVP/CSU): Energieversorgung kann nur mit Europas Hilfe gesichert werden

14.09.2009

Warnung vor überzogenen Erwartungen an Desertec-Projekt / Heute Treffen der EU-Aussenminister zur Frage der Energieversorgung

Für die langfristige Sicherung der Energieversorgung müsse Deutschland noch stärker mit den europäischen Partnern zusammenarbeiten. Dies forderte der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, vor den heutigen Gesprächen der Aussenminister der EU-Staaten zu diesem Thema. "Deutschland kann seinen Bedarf an Öl und Gas nicht alleine sichern. Wir sind auf die Zusammenarbeit mit unseren europäischen Partnern angewiesen, um nicht langfristig von einem Lieferland abhängig zu sein."

Deshalb müsse sowohl die Ostseepipeline "Nord Stream" als auch das Nabucco-Projekt vorangetrieben werden, das Gas aus dem Kaspischen Meer über die Türkei nach Europa liefern soll. Ferber: "Deutschland kann es sich nicht leisten, von einem Lieferland abhängig zu sein. Deshalb muss Nabucco weiter vorangetrieben werden."

Das Desertec-Projekt zur Gewinnung von Solarstrom in Nordafrika bezeichnete Ferber dagegen als "Zukunftsmusik". Zwar sei Desertec ein wichtiges Projekt, das langfristig eine bedeutende Rolle zur Versorgung Europas mit sicherer und umweltfreundlicher Energie spielen könne. Vor der Verwirklichung sind aber noch viele technische und politische Barrieren zu überwinden, so Ferber. "Die Frage der Speicherung und Weiterleitung des gewonnen Solarstroms ist nach wie vor offen. Zudem bedarf ein Projekt dieser Grössenordnung sichere politische Verhältnisse in den für Desertec vorgesehen Ländern Nordafrikas".

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