Der außenpolitische Sprecher der CSU im Europäischen Parlament, Bernd Posselt, hat davor gewarnt, die Frage nach einer Exit-Strategie aus Afghanistan zum Gegenstand parteipolitischer Polarisierungen zu machen. Merkels Plan, gemeinsam mit Briten und Franzosen eine neue Afghanistan-Konferenz anzusetzen, sei richtig, um einen breiten Konsens zwischen Parteien und Nationen herzustellen. Dabei müsse "ein stufenweiser Rückzug bei gleichzeitiger Entwicklung einer tragfähigen politischen Lösung" festgelegt werden.
Posselt nannte die gegenwärtige NATO-Strategie "als zum Scheitern verurteilt, weil sie von vornherein nicht auf maßgebliche Repräsentanten des Mehrheitsvolkes der Paschtunen gesetzt hat, sondern auf die Minderheitenvertreter der im Großteil des Landes verhaßten Nordallianz und den als schwache Marionette eingestuften, im eigenen Volk nicht sehr verankerten Präsidenten Karsai". Nur mit weithin anerkannten Paschtunen und muslimischen Persönlichkeiten seien die Taliban zu besiegen "und weder mit Bomben noch mit Politikern, die als westlich, nicht aber als afghanisch gelten"
Deutschland könne die Verwicklung in die afghanischen Angelegenheiten, "in die sie Rot-Grün unter Schröder und Steinmeier, Fischer und Trittin geführt hat, nur überwinden, wenn die Außenpolitik erkennt, daß die Wirklichkeit am Dach der Welt komplizierter ist als die bloße Unterscheidung zwischen Taliban und Nicht-Taliban", so Posselt.
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