Lebensmittel aus geklonten Tieren derzeit völlig ungeregelt / Künftige EU-Verordnung stellt Fortschritt dar / Eigene Regelung zu Klonfleisch notwendig
Gegenwärtig ist der Einsatz von Produkten geklonter Tieren völlig ungeregelt. Darauf hat der neu gewählte CDU-Europaabgeordnete Peter Jahr hingewiesen. "Schlimmer noch: Niemand kann genau sagen, ob und wie viel 'Klonfleisch' bereits im Umlauf gebracht wurde", so Jahr.
Den Vorschlag für eine EU-Verordnung zu so genannten neuartigen Lebensmitteln stellt eine deutliche Verschärfung zum gegenwärtig geltenden Recht dar. Die EU- Agrarminister hatten sich damit am Montag im Luxemburg befasst. Das Europaparlament hatte sich im März gegen ein Inverkehrbringen von Klonfleisch ausgesprochen. Nun müssen sich Parlament und Rat auf einen endgültigen Text einigen.
Nicht nur Lebensmittel von geklonten Tieren selbst, sondern auch die ihrer Nachkommen können, wenn überhaupt, nur nach einem strengen Zulassungsverfahren in Verkehr gebracht werden. Nach geltendem Recht sind nur die Lebensmittel von geklonten Tieren, aber nicht die ihrer Nachkommen erfasst. Der Verordnungsvorschlag ist somit deutlich strenger als die bestehenden Vorschriften. Lebensmittel bedürfen zwar grundsätzlich keiner Zulassung vor dem Inverkehrbringen, für Klonfleisch aber soll dies nach der Verordnung zu neuartigen Lebensmitteln nicht gelten. "Das ist ganz klar eine Verschärfung der Zulassung", so der CDU-Europaabgeordnete.
"Unabhängig davon besteht eine Notwendigkeit einer eigenständigen Regelung für Lebensmittel von geklonten Tieren und deren Nachkommen. Der Einsatz des Klonens in der Lebensmittelproduktion ist äußerst kritisch und wird generell von den Verbrauchern abgelehnt", sagte Jahr.
"Aspekte der Ethik, des Tierschutzes und der Tiergesundheit sind eingehend zu prüfen. Die neue EU-Verordnung ist dafür jedoch nicht der geeignete Rechtsrahmen. Dies haben die EU-Agrarminister auch gegenüber der EU-Kommission nochmals deutlich gemacht. Bis eine eigene Regelung für diesen Bereich vorliegt, soll jedoch sichergestellt werden, dass solche Lebensmittel nicht ohne vorherige Zulassung in der EU in den Verkehr gebracht werden können", sagte Jahr.
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Dr. Peter Jahr MdEP, Tel. +32 2 284 7760