Peter Liese (EVP-ED/CDU): Klonfleisch: Beschluss der EU-Agrarminister nicht endgültig

22.06.2009

Nun hat wieder das Europaparlament das Wort / Gegen Lebensmittel aus geklonten Tieren / Klonen ist vor allem Tierquälerei

Die für den nachmittag erwartete Entscheidung der EU-Agrarminister, Fleisch von Nachkommen geklonter Tiere in der Europäischen Union grundsätzlich zulassen zu wollen, ist nicht das letzte Wort. Darauf hat der CDU-Europaabgeordnete und Arzt Peter Liese heute am Rande des Agrarrats in Luxemburg hingewiesen. "EU-Mitgliedstaaten und Europäisches Parlament beraten dieses Dossier in der so genannten Mitentscheidung. Beide Gesetzgeber müssen einem Vorschlag zustimmen, bevor er Rechtskraft erlangt."

Das Europäische Parlament hatte sich im März in erster Lesung gegen die EU-Zulassung von Klonfleisch ausgesprochen. "Wir sind der Meinung, dass Fleisch von geklonten Tieren nicht unter den Anwendungsbereich der Verordnung für neuartige Lebensmittel fallen soll und dass es dringend eines eigenen Vorschlags der Kommission bedarf. Es besteht zwar kein Grund zur Panik, da Fleisch von geklonten Tieren nicht in jedem Fall gesundheitsschädlich ist, aber Risiken können eben auch nicht ausgeschlossen werden", so Liese.

"Klonen von Tieren ist aber in jedem Fall Tierquälerei. Das Klonschaf Dolly und andere mit dieser Technik hergestellten Tiere leiden vermehrt unter Krankheiten. Daher hat sich das Parlament mehrfach gegen Klonen von Tieren zu Nahrungsmittelzwecken und gegen die Einfuhr solchen Fleisches ausgesprochen. Die Europäische Kommission muss dringend einen geeigneten Vorschlag vorlegen, der nicht nur die Lebensmittelsicherheit, sondern auch die ethischen Aspekte umfasst. Dies wird auch Thema bei der Anhörung der Kommission in den nächsten Wochen sein", sagte der CDU-Europaabgeordnete, der auch Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bioethik der EVP-Fraktion ist.

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