Werner Langen (EVP/CDU): Erneute Spekulationen um russische Gaslieferungen zeigen Notwendigkeit einer EU-Energiestrategie

09.06.2009

Neue russische Spekulationen um die Sicherheit der europäischen Gas- und Energieversorgung belegen nach Auffassung des Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Werner Langen, erneut, dass die Europäische Union ihren Energiemix und ihre Lieferantenstruktur überdenken muss. "Es kann nicht sein, dass die russischen Energielieferungen in die Europäische Union ständigen Spekulationen wie jüngst wieder durch Präsident Putin ausgesetzt werden. Die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher haben vielmehr ein Recht darauf, dass die Sicherheit ihrer Energieversorgung gewährleistet ist und bestehende Verträge auch tatsächlich eingehalten werden", erklärte Langen heute in Brüssel.

Putins Ankündigung, dass es bereits Ende Juni wieder zu Lieferengpässen kommen könne, erwecke zudem den Eindruck, dass der Westen von Russland offenbar zunehmend zur Geisel für ukrainische Zahlungsschwierigkeiten genommen werden solle. Auf die Dauer sei es aber nicht hinnehmbar, dass russisch-ukrainische Differenzen auf dem Rücken derjenigen ausgetragen werden, die ihre Energielieferungen bereits bezahlt haben: "Die Europäische Union und die Mitgliedstaaten müssen deshalb Konsequenzen daraus ziehen und sich mittelfristig aus der einseitigen Abhängigkeit von Russland lösen. Dies bedingt einen schnelleren Ausbau des europäischen Pipelinenetzes auch in Konkurrenz zu bereits bestehenden russischen Leitungen ebenso wie einen ausgewogeneren Energiemix".

Langen forderte den amtierenden und aller Voraussicht nach auch neuen Kommissionspräsidenten Barroso auf, die Sicherheit und Ausgewogenheit der europäischen Energieversorgung zu einem Arbeitsschwerpunkt der kommenden EU-Kommission zu machen. "Eine effizientere europäische Energiestrategie setzt allerdings voraus, dass diese von allen EU-Mitgliedstaaten einschließlich Deutschlands mitgetragen wird. Größere Unabhängigkeit von einzelnen Lieferantenländern wie Russland kann es nur dann geben, wenn alle vorhandenen Ressourcen einschließlich von Steinkohle und Kernkraft genutzt werden. Der insbesondere in Deutschland vorangetriebene Ausbau regenerativer Energien ist wichtig, reicht allein jedoch nicht aus, um die Sicherheit der Energieversorgung auf absehbare Zeit zu gewährleisten", betonte Langen abschließend.

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