Künftig Angaben zu Rollwiderstand, Lärm und Sicherheit / Bessere Vergleichbarkeit / Europaparlament entscheidet in erster Lesung
Beim Reifenkauf gibt es bald mehr Informationen und bessere Vergleichbarkeit. Das Europaparlament verabschiedete heute in erster Lesung mit 642 Ja-Stimmen eine neue EU-Richtlinie. Künftig werden Angaben zum Rollwiderstand, zum Lärm und zur Sicherheit bei Nässe Pflicht. "Die Verbraucher können sich schnell ein Bild machen, was der Reifen kann. Es wird mehr Wettbewerb bei den Sicherheits- und Ökokriterien geben.", sagte der CDU-Europaabgeordnete Werner Langen.
Die Angaben zum Rollwiderstand, der Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch hat, und zur Traktion bei Nässe werden sollen nach Effizienzklassen erfolgen und von A (sehr gut) bis G (schlecht) gestaffelt sein. Für das Abrollgeräusch ist der absolute Wert in Dezibel vorgesehen. Besonders leise Reifen sollen ein gesondertes Symbol "Low Noise" bekommen können. "Künftig erkennt man auf einen Blick die wichtigsten Eigenschaften eines Reifens und braucht nicht erst detaillierte Fachtests zu lesen", so Langen.
Streit gab es über die Frage, ob die Angaben auf einem aufgeklebten Label enthalten oder direkt in die Reifenflanke eingebacken sein sollen. Die Mehrheit der Abgeordneten votierte gegen die Änderungsanträge der Grünen, die letzteres forderten.
"Der Aufkleber ist am sinnvollsten, weil beim Eindrucken in die Reifenflanke die Werkzeuge und Formen für die Reifenproduktion geändert werden müssten, was erhebliche Mehrkosten für die Hersteller bedeutet. Das muss nicht sein", so der CDU-Europaabgeordnete.
Nun müssen sich die Mitgliedstaaten mit der Richtlinie befassen. Eine Einigung über die neuen Kennzeichnungen für Reifen, die ab 2012 gelten sollen, könnte bis zum Herbst erfolgen. "Die neuen Angaben müssen ein Gleichgewicht zwischen Sicherheits- und Ökokriterien enthalten. Nur dann haben sie auch einen wirklichen Nutzen für die Verbraucher und verhindern Wettbewerbsverzerrungen zulasten einzelner Hersteller", sagte Langen.
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