Immer häufiger werden zum Beispiel auf Fertigprodukten wie Pizzas oder im Gastronomiebereich anstelle von echtem Käse aus Pflanzenfett bestehende Imitate oder entsprechende Beimischungen verwendet, ohne dass die Verbraucher dies wissen. Die CDU-Europaabgeordnete Christa Klass hat sich deshalb in einer schriftlichen Anfrage an die EU-Kommission gewandt und um Aufklärung gebeten. "Dieser so genannte 'Analogkäse' wird hergestellt aus Palmöl, Stärke, Milcheiweiß, Salz und Geschmacksverstärker. Dem Verbraucher wird aber suggeriert, dass es sich um echten Käse handelt bzw. er wird nicht darüber aufgeklärt, dass der Pizzakäse in Wirklichkeit ein Imitat ist. Die Verbraucher werden damit aus meiner Sicht aber in die Irre geführt", sagte die EVP-Agrarpolitikerin heute in Brüssel.
Christa Klaß möchte von der EU-Kommission deshalb wissen, wie hoch der Marktanteil des Ersatzkäses in der Europäischen Union bereits ist. Hinzu komme, dass hier offensichtlich bereits ein Verdrängungswettbewerb auf Kosten echter Käseprodukte stattfindet, die bekanntlich aus Milch hergestellt werden: "Die Verbraucher verbinden mit Käse vor allem Milchgenuss und Gesundheit. Der Absatz guter Milchprodukte stagniert aber und ist zum Teil sogar rückläufig. Die Kommission sollte deshalb auch beziffern, wie hoch der wirtschaftliche Schaden und der Umsatzausfall durch die Ersatzprodukte inzwischen ist".
Medienberichten zufolge liege der Bedarf für den Kunstkäse allein in Deutschland bei bis zu 100.000 Tonnen im Jahr - mit steigender Tendenz, weil der Analogkäse 40 Prozent günstiger produziert sowie wesentlich schneller und höher als herkömmlicher Käse erhitzt werden kann. "Die europäischen Verbraucher wollen objektiv entscheiden können, welche Lebensmittel sie einkaufen und wie sie sich ernähren. Das ist der eigentliche Sinn und Zweck der EU-Lebensmittelkennzeichnung. Die Kommission muss deshalb aus meiner Sicht auch prüfen, ob in der jetzigen Situation nicht eine klare Irreführung der europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher vorliegt, wenn in der werblichen Darstellung von Käse an Stelle von Analogkäse die Rede ist", so Christa Klaß abschließend.
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