Entschädigungen bei Verspätungen und Ausfällen / Verkehrsausschuss des Europaparlaments verabschiedet neue EU-Verordnungen
Auch Bus- und Schiffsreisende haben künftig EU-weit umfangreiche Rechte bei Verspätungen oder Nichtbeförderung. Der Verkehrsausschuss des Europarlaments verabschiedete heute in erster Lesung zwei neue EU-Verordnungen. Bisher galten unterschiedliche nationale Haftungsregeln. "Künftig gibt es zu Wasser und auf den Straßen die gleichen Rechte wie in der Luft oder auf der Schiene", sagte der verkehrspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, Georg Jarzembowski (CDU).
Fällt eine grenzüberschreitende Fernbusverbindung aus oder kommt es zu Verspätungen von mehr als zwei Stunden, soll der Fahrgast den Fahrpreis erstattet bekommen, außer er akzeptiert einen alternatives Beförderungsmittel, das kostenlos zur Verfügung gestellt werden muss. Kann das Busunternehmen keine Beförderungsalternative zur Verfügung stellen, soll der Kunde 50 Prozent des Fahrpreises zusätzlich als Entschädigung bekommen. Personen mit eingeschränkter Mobilität darf die Beförderung nicht verweigert werden. "Busreisende sind künftig gegenüber Bahnfahrern nicht mehr im Nachteil. Die Attraktivität und Pünktlichkeit von Bussen wird sich erhöhen", so Jarzembowski.
Für Schiffe sollen vergleichbare Regeln gelten. Die Umsetzung der neuen Passagierrechte in der Praxis soll mit den Betroffenen abgestimmt werden. "Da gibt es noch Prüfungsbedarf. So kann etwa ein Schiffseigner nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass es in manchen Häfen Defizite bei der Infrastruktur gibt. Solche Dinge müssen sachgerecht entschieden werden", sagte der CDU-Verkehrspolitiker.
Bis zur Plenarabstimmung wollen nun Parlament und Rat eine Einigung über die EU-Verordnungen erzielen, damit die neuen Regeln noch vor der Europawahl am 7. Juni unter Dach und Fach gebracht werden können. "Künftig gibt es für alle Verkehrsmittel weitreichende Passagierrechte. Das bringt mehr Mobilität für alle und damit einen echten europäischen Mehrwert", so der verkehrspolitische Sprecher der EVP-Fraktion.
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