Propagandamaschine in Peking läuft auf Hochtouren / 1,2 Millionen Opfer in Tibet / Menschenrechte müssen wieder in den Mittelpunkt
Die chinesische Propagandamaschinerie läuft auf Hochtouren: Peking hat den 28. März zum "Tag der Befreiung" ausgerufen. Einer der schlimmsten Tage für das tibetische Volk soll zu einem fröhlichen Event umgedeutet werden. "Das ist schamlos", sagte der Vorsitzende der Tibet-Gruppe des Europäischen Parlaments, Thomas Mann (CDU).
Der 28. März 1959 besiegelte das traurige Schicksal von Millionen Tibetern. Es war der Tag, an dem die chinesische KP eine eigene Regierung in Lhasa gewaltsam errichtete und das Himalaya-Gebiet annektierte. "87.000 Tibeter verloren ihr Leben. Insgesamt starben durch die chinesische Belagerung 1,2 Millionen Menschen auf dem tibetischen Hochplateau. Ihr geistiges Oberhaupt, der Dalai Lama, entkam knapp dem Tod, musste fliehen und kann bis heute nicht in seine Heimat zurückkehren. Der 28. März markiert einen der schlimmsten Verstöße gegen Menschenrechte sowie gegen das internationale Völkerrecht", so der Europaabgeordnete.
Die drohenden Worte des kommunistischen Parteisekretärs in Tibet, Zhang Qingli, auf dem "Festakt" in Lhasa, mit denen er zum wiederholten Mal ein hartes Vorgehen gegen Separatisten betonte, konterte Thomas Mann: "Wir haben im Europaparlament eine Entschließung zu Tibet verabschiedet, die den Konsens mit Peking sucht. In Gesprächen mit chinesischen Diplomaten wurde zwar Kompromissbereitschaft in der Tibet-Angelegenheit signalisiert, doch Repressionen und massive Demütigungen gehen weiter. Jetzt ist Schluss mit Shows! Die Würde des Menschen muss geachtet werden. Chinas Handeln in der Tibet-Frage muss uns eine abschreckende Lehre sein", mahnte Thomas Mann.
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