Renate Sommer (EVP-ED/CDU): EU-Nährwertprofile: Auch Hustenbonbons ausgenommen

16.03.2009

Kommission gibt nach / Ausnahmen nicht nur für Grundnahrungsmittel /  Deutsche Brotvielfalt bleibt erhalten

Die EU-Kommission gibt nach und überarbeitet das Konzept der Nährwertprofile für Lebensmittel. Nicht nur Grundnahrungsmittel sollen nun von den Nährwertprofilen ausgenommen werden, sondern beispielsweise auch Hustenbonbons. "Seit Jahren habe ich davor gewarnt, mit den Nährwertprofilen ausgerechnet unsere Grundnahrungsmittel und regionalen Lebensmittelspezialitäten zu diskreditieren. Der EU-Kommission war das bisher egal. Nach europaweiten Protesten rudert sie jetzt endlich zurück", sagte  die Berichterstatterin des Europaparlaments zur Lebensmittelkennzeichnung, Renate Sommer (CDU).

"Das neue Konzept, das derzeit erarbeitet wird, sieht deutlich abgeschwächte  Nährwertprofile mit vielen Ausnahmen vor. Seit einigen Tagen wissen wir, dass insbesondere die deutsche Brotvielfalt erhalten bleibt: Alle dunklen Brotsorten, die einen Ballaststoffanteil von mindestens drei Prozent haben, sollen von den Nährwertprofilen ausgenommen werden. Auch Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Milch und Eier sind nicht mehr betroffen", so Sommer.

"Die neueste Nachricht: Es wird auch in Zukunft noch Hustenbonbons geben, denn diese dürfen nun weiterhin 'gut für Hals und Rachen' sein. Sogar für Kekse soll es eine eigene Kategorie geben, so dass noch mit dem Ballaststoffanteil geworben werden darf. Diskussionsbedarf gibt es noch bei Milchprodukten, weil unklar ist, bis zu welchem Verarbeitungsgrad man sie als solche gelten lassen und von der Regelung ausnehmen will. Bei Käse und Wurstwaren ist der zulässige Salzgehalt noch strittig. Auch der Umgang mit Mayonnaise und Fertigsoßen ist noch nicht geklärt", sagte Sommer.

Die Nährwertprofile werden noch mindestens eine Woche lang innerhalb der Kommission diskutiert. Die ursprünglich für den 26. März  vorgesehene Abstimmung  wird auf Ende April verschoben. Erst dann soll der Regelungsausschuss der Kommission über das endgültige Konzept für die Nährwertprofile  entscheiden.

Damit kann die endgültige Version der Nährwertprofile erst in der nächsten Legislaturperiode dem Europaparlament zugeleitet werden. "Das gibt uns ausreichend Zeit, das Konzept gründlich zu prüfen, damit wir gegebenenfalls von unserem Einspruchsrecht Gebrauch machen können. Die Abschwächung der Nährwertprofile ist aber schon jetzt ein Erfolg: Viele Arbeitsplätze in der mittelständischen Lebensmittelindustrie werden gesichert", sagte die CDU-Europaabgeordnete.

Für weitere Informationen:
Dr. Renate Sommer MdEP, Tel. +32 2 284 7383