Nicht mit Mangelverwaltung beschäftigen / Vorkommen sichern und Bezugsländer diversifizieren / Europaparlament will neue Schwerpunkte
Das Europäische Parlament will Europas Versorgung mit Erdöl wieder stärker in den Mittelpunkt der Energiepolitik rücken. Die Abgeordneten verabschiedeten heute eine Entschließung, die vom CDU-Europaabgeordneten Herbert Reul erarbeitet wurde. "'Lange Zeit hat man sich nur auf die Nachfrage nach Erdöl konzentriert und die Angebotsseite vernachlässigt. Wenn nur 40 Prozent des vorhandenen Rohöls überhaupt gefördert werden, darf sich die Politik nicht nur mit der Mangelverwaltung beschäftigen, sondern muss auch neue Wege zur Vergrößerung des Angebots suchen. Was wir dringend technologische Fortschritte. Ohne eine entsprechende Ausbildung und Nachwuchsförderung ist dies jedoch nicht möglich", sagte Reul.
"Wegen der künftig wieder steigenden Nachfrage müssen wir auch unkonventionelle Ölreserven nutzen und zur Verbesserung der Versorgungssicherheit auch bei den Bezugsländern diversifizieren. Die Nutzung etwa von kanadischen Ölsanden kann ein wichtiges Gegengewicht zur OPEC schaffen", so der CDU-Europaabgeordnete.
Die Abgeordneten fordern dazu, umweltschonende Fördertechniken zu entwickeln. "Wir müssen beides miteinander verbinden. Den Aspekt der Versorgungssicherheit und den des Umweltschutzes", sagte Reul.
Die Entschließung weist auf zahlreiche politische Probleme hin, welche die Erdölförderung behindern. So sei eine Förderung in bestimmten Staaten heute politisch nicht möglich, in anderen herrschten Unruhen, die milliardenschwere Investitionen gefährdeten. "In einigen Ländern gibt es seit den 1960er Jahren Schutzzonen mit Förderverboten. Bei der heutigen Technologie ist das nicht mehr notwendig. Wir fördern ja auch im höchst sensiblen Wattenmeer", so der CDU-Energieexperte.
"Auf der Nachfrageseite kommt der Steigerung der Energieeffizienz die größte Bedeutung zu. Da sind wir auf dem richtigen Weg. Insgesamt ist Panikmache nicht angezeigt. Erdöl ist noch in ausreichender Menge verfügbar. "Aber wir müssen die Probleme angehen, die über der Erde liegen", sagte Reul.
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