Werner Langen (EVP-ED/CDU): Keine neuen Belastungen für die Nutzfahrzeugbranche durch die EU-Kommission

12.02.2009

Der jüngste Vorstoß von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas, jetzt auch neue CO2-Grenzwerte für leichte Nutzfahrzeuge festlegen zu wollen, stößt auf klare Ablehnung beim Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Werner Langen. "Dieser Vorschlag von Dimas kommt zur absoluten Unzeit. Während die Automobilindustrie überall in Europa mit massiven Absatzeinbrüchen zu kämpfen hat und erste Entlassungen bereits anstehen, will die Kommission die krisengeschüttelte Branche weiter belasten anstatt diese zu entlasten", sagte Langen.

Offenbar habe sich in der Kommission noch nicht überall herumgesprochen, dass sich die Wirtschaft in der größten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise im letzten Jahrhundert befindet. "Das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten haben die CO2-Grenzwerte für PKW, auf die der Großteil des Schadstoffausstoßes in der EU zurückgeht, in einem beispiellosen Kraftakt geregelt. Kurz danach hat die sich bereits abzeichnende Wirtschaftskrise voll durchgeschlagen. Wir müssen den Unternehmen deshalb jetzt erst einmal die Luft lassen, um diese Krise zu überstehen", so Langen weiter.

Der Gruppenvorsitzende wies darauf hin, dass der Nutzfahrzeugsektor wegen der allgemeinen Wirtschaftsflaute noch stärkere Absatzrückgänge zu verzeichnen habe als die PKW-Hersteller. "Innovationen müssen bezahlt, also erwirtschaftet werden. Das gilt ausdrücklich auch für Umweltinnovationen. Deutschland ist der größte Produktionsstandort für Nutzfahrzeuge in Europa und stellt bereits jetzt die technologisch besten LKW mit den niedrigsten Verbrauchs- und Schadstoffwerten her. Hier muss nun von der Kommission in der aktuellen Situation nicht noch einmal draufgesattelt werden", betonte Langen.
 
Dimas' Ankündigung, die CO2-Grenzwerte für Nutzfahrzeuge bis zu 12 Tonnen Gesamtgewicht auf 175 Gramm bis 2012 und 160 Gramm bis 2015 absenken zu wollen, sei zudem völlig unrealistisch. "Dies würde einem Spritverbrauch von 6 Litern pro 100 Kilometern entsprechen. Wie die Bezeichnung 'Nutzfahrzeug' schon sagt, transportieren diese Lasten. Sie können deshalb mit normalen PKW nicht faktisch gleichgesetzt werden. Die Vorstellungen von Herrn Dimas sind folglich mit den derzeit vorhandenen Bordmitteln nicht umsetzbar", so der Gruppenvorsitzende abschließend.

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