"Der Ruf von Bundesaußenminister Steinmeier zur Aufnahme von Guantanamo-Gefangenen ist pure Heuchelei. Als Kanzleramtsminister unter Schröder hat Steinmeier nichts gegen die Errichtung des Gefangenenlagers getan. Jetzt will er sich als Beschützer der Menschenrechte profilieren". Dies erklärte der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der Tagung der EU-Außenminister zu dieser Frage. "So lange Steinmeiers Rolle bei der Überstellung von Gefangenen nach Guantanamo noch nicht umfassend geklärt ist, sollte er sich in der Frage der Freilassung der Gefangenen zurückhalten".
Ferber bezeichnete es als richtige Entscheidung, das US-Gefangenenlager zu schließen. Allerdings müssten die USA auch die Konsequenzen tragen, und dürften nicht auf die Unterstützung der Europäischen Union hoffen. "Im Kampf gegen Terrorismus und Gewalt muss die USA wieder eine moralische Führungsrolle einnehmen. Dazu gehört auch, dass die Vereinigten Staaten die volle Verantwortung übernehmen, einschließlich der Freilassung dort unschuldig inhaftierter Gefangener."
Während Terrorverdächtige der ordentlichen Gerichtsbarkeit übergeben werden müssten, seien die USA verpflichtet, unschuldig Inhaftierten Asyl zu gewähren, so Ferber. "Europa darf die Suppe nicht auslöffeln, die Amerika zu verantworten hat".
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