Versorgungssicherheit oberste Priorität / Nachfrage senken und Angebot sichern / Panikmache ist fehl am Platz
Mit dem Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine ist die Energieversorgungssicherheit wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. "Wenige wissen, dass Erdöl heute und auch noch im Jahr 2030 mit über 35 Prozent der wichtigste Primärenergieträger der EU bleiben wird", sagte der CDU-Europa-abgeordnete Herbert Reul, Berichterstatter zu den Herausforderungen der Erdölver-sorgung und energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament.
"Bereits heute muss man über Maßnahmen nachdenken, wie die Versorgung in den kommenden Jahrzehnten gesichert werden kann. "Klar ist, dass die einheimische Produktion weiter zurückgehen und gleichzeitig die Nachfrage global aber auch in der EU steigen wird. Daher müsse eine erfolgreiche Erdölpolitik eine Erhöhung des Angebots ermöglichen und zugleich das Nachfragewachstum bremsen", so Reul.
"Die EU hat mit der Einigung über den CO2-Ausstoß von PKW auf der Nachfrageseite bereits deutliche Erfolge erzielt. Auch die Effizienz von Heizungsanlagen ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Doch entscheidende Fortschritte müssen auf der Angebotsseite unternommen werden. So schätzt die Internationale Energieagentur den globalen jährlichen Investitionsbedarf auf 350 Milliarden Dollar. Diese Investitionen werden nur getätigt, wenn wir stabile Rahmenbedingungen schaffen. Transparenz und Investitionsklima in den Förderländern müssen intensiviert werden", sagte Reul.
"Die Probleme liegen zu einem großen Teil nicht unter, sondern über der Erde. Gibt es Möglichkeiten, durch den Einsatz modernster Technologien die Risiken einer Erdölförderung in Schutzgebieten zu beherrschen? Wie können wir politische Instabilität in Förder- oder Transitstaaten, den Terrorismus und die Piraterie in den Griff bekommen? Wie gehen wir mit dem Iran um?", fragt der CDU-Europaabgeordnete.
Doch auch Fragen der Erschließung sind noch ungelöst. "Bisher ist es lediglich möglich, 40 Prozent der vorhandenen Ressourcen zu fördern. Wir brauchen technologische Fortschritte, um die Fördermenge zu erhöhen. Doch um hier weiterzukommen, brauchen wir auch gut ausgebildete Ingenieure", fordert Reul.
"Von Panikmache und Forderungen nach einer Energierevolution halte ich wenig. Es gibt noch genügend Erdöl auf der Welt. Entscheidend ist der Zugang", so Reul.
Für weitere Informationen:
Herbert Reul MdEP, Tel. +32 2 284 7244