Thomas Mann (EVP-ED/CDU): Peking plant beispiellose Demütigung der Tibeter

13.01.2009

Chinas Pläne, einen Feiertag zur "Befreiung Tibets" abhalten zu wollen, kritisiert der CDU-Europaabgeordnete und Präsident der Tibet Intergruppe des Europäischen Parlaments, Thomas Mann, aufs Schärfste: "Dies ist eine unvorstellbare Demütigung des tibetischen Volkes und Seiner Heiligkeit des Dalai Lama. Im Tibetaufstand 1959 verloren 60.000 Tibeter ihr Leben; hunderttausende wurden in der Folgezeit systematisch eliminiert, verschleppt und inhaftiert. Der Dalai Lama musste als geistliches Oberhaupt ins indische Exil fliehen und konnte bis heute nicht zurückkehren. - Es besteht kein Anlass zu einer Feier", betonte der CDU-Europaabgeordnete empört.

Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldet, plant die Regierung in Peking in dieser Woche entsprechende Pläne auf einem Regionaltreffen in Lhasa zu diskutieren. Als denkbares Datum für den Feiertag gilt der 28. März. An diesem Tag vor 50 Jahren wurde die tibetische Lokalregierung formell aufgelöst.

Dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter wird im Februar der Deutsche Medienpreis 2008 durch den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch verliehen. Es soll an die Vertreibung des Dalai Lama aus Tibet vor 50 Jahren sowie das unsägliche Leid seines Volkes durch die chinesische Besetzung erinnert werden. "Das Schicksal der Tibeter steht für Menschenrechtsverstöße in der ganzen Welt. Sollte Peking tatsächlich beabsichtigen, einen Feiertag zur 'Befreiung Tibets' abzuhalten, ist das nicht nur eine Verdrehung von Tatsachen, sondern ein öffentliches Bekenntnis zu einer Politik, die Menschen- und Minderheitenrechte ignoriert", erklärte Thomas Mann und fügte hinzu: "Ich hoffe, dass die internationale Staatengemeinschaft die chinesischen Pläne verurteilt".

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