Werner Langen (EVP/CDU):
„Reverse-Charge System“ einführen, um Mehrwertsteuerbetrug wirksam zu bekämpfen
„Reverse-Charge“ hat sich in einzelnen Branchen bereits bewährt / Steuersätze müssen vereinfacht werden / Berichtsentwurf im Wirtschaftsausschuss Europaparlament
Als „wirksame Möglichkeit, den grenzüberschreitenden Mehrwertsteuerbetrug einzudämmen“, hat der CDU-Europaabgeordnete Werner Langen die mögliche Anwendung des „Reverse-Charge Verfahrens“ für den Handel von Waren und Dienstleistungen bezeichnet. Die Mehrwertsteuer sei eine Verbrauchssteuer, die vom Endkunden zu zahlen sei. Die Steuererhebung zwischen Unternehmen sei sehr aufwendig, betrugsanfällig und für den Staat aufkommensneutral. Durch das „Reverse-Charge Verfahren“ müsste die Umsatzsteuer nur noch beim Endverbraucher erhoben werden. Dies habe sich in einzelnen besonders betrugsanfälligen Branchen bereits bewährt. „Dadurch werden der bürokratische Aufwand für die Unternehmen und die Betrugsmöglichkeiten enorm gesenkt“, so Langen.
Langen ist der zuständige Parlamentsberichterstatter für den kürzlich von der EU-Kommission vorgestellten Aktionsplan zur Mehrwertsteuer. Dieser gehe in seinen Vorschlägen allerdings nicht weit genug, sagte Langen. „Auch bei der vorgeschlagenen faktischen Abschaffung der Mindeststeuersätze ist die Kommission viel zu zögerlich. Was wir brauchen sind weniger Ausnahmen und Ermäßigungen und nicht mehr“, so Langen. Eine europaweit einheitliche Liste mit ermäßigten Gütern, würde die Unsicherheit beim grenzüberschreitenden Handel beenden und gerade kleine und mittlere Unternehmen entlasten.
Langen forderte in seinem diese Woche vorgelegten Berichtsentwurf die Mitgliedstaaten auf, endlich ihre Blockadehaltung zu beenden und den Weg zu einem endgültigen Mehrwertsteuersystem freizumachen. „Nach über 20 Jahren mit Provisorien wird es Zeit, mit voller Kraft für einen gemeinsamen Mehrwertsteuerraum einzutreten. Halbherzige Schritte reichen hierfür nicht aus“, so der Europaabgeordnete.
Anlage: Berichtsentwurf von Werner Langen zum endgültigen Mehrwertsteuersystem und zur Bekämpfung von Mehrwertsteuerbetrug
Für weitere Informationen:
Dr. Werner Langen MdEP, Tel. +32 2 284 7385
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