
Zur heutigen Vorstellung des „European Ocean Pact“ durch die Europäische Kommission erklärt Niclas Herbst (CDU), fischereipolitischer Sprecher der CDU/CSU-Gruppe:
„Ich sehe im „Ocean Pact“ der Kommission einen wichtigen ersten Schritt. Er zeigt, dass die EU sich der Verantwortung für den Schutz der Meere und eine nachhaltige Nutzung bewusst ist. Aber damit ist es nicht getan – jetzt beginnt die eigentliche Arbeit: Die beschlossenen Maßnahmen müssen effektiv umgesetzt werden, in der Reihenfolge Planung, Umsetzung, Erfolgskontrolle und Korrektur.
Zugleich dürfen wir nicht vergessen, dass auch Länder außerhalb der EU die Meere beeinflussen und ihren Beitrag leisten müssen. Es reicht nicht, wenn nur die Europäische Union vorangeht, während andere weiterhin mit niedrigeren Standards wirtschaften und ihre Erzeugnisse auf den Märkten mit unseren Produkten im Wettbewerb stehen. Deshalb halte ich es für wichtig, dass wir den Druck auf die Drittländer erhöhen und globale Verantwortung einfordern.
Wir wollen Meerschutzgebiete – aber auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit einer gründlichen Folgenabschätzung. Pauschale Verbote helfen niemandem, schon gar nicht den Konsumenten von Fischprodukten und ihren Erzeugern. Die nachhaltige Selbstversorgung aus eigener Fischerei und Aquakultur und die Verringerung von Importabhängigkeiten hat auch hier große Bedeutung.
Der Fonds für maritime Angelegenheiten und Fischerei (EMFAF) umfasst aktuell 6 Milliarden Euro. Für die Erneuerung der Flotte und die Transformation zu fossilfreien Schiffsantrieben werden deutlich mehr Mittel benötigt. Die Flottenerneuerung muss ein zentraler Punkt der bevorstehenden Reform der Fischereipolitik sein.
Wir wollen mehr Mittel für die Modernisierung der Flotte: Unsere Schiffe sind im Schnitt 30 Jahre alt. Außerdem braucht es attraktivere Arbeitsbedingungen und eine Dekarbonisierung. Doch EU-Regeln verhindern derzeit Schiffsvergrößerungen, wohl aus Sorge vor Überfischung, obwohl Quoten bestehen. Das muss sich ändern!"
Für weitere Informationen:
Niclas Herbst MdEP, Tel. +32 228 47270
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