Mehr Kinder- und Jugendschutz im Internet

02.10.2018

Das Europaparlament verabschiedet neue Regeln für Angebote im Internet. Video-Streaming-Plattformen wie Youtube und Video-on-Demand-Anbieter wie Netflix werden künftig stärker in die Verantwortung genommen.

Zur heutigen Verabschiedung der audiovisuellen Mediendienste-Richtlinie erklärt die zuständige Berichterstatterin Sabine Verheyen (CDU):

„Mehr Jugendschutz, mehr europäische Werke und dafür weniger versteckte Werbung: Was für traditionelle Medien wie Radio und TV gilt, gilt künftig auch für Mediendienste im Internet. Mit der heutigen Abstimmung schaffen wir neue und faire Spielregeln in der digitalen Medienwelt. Video-Streaming-Plattformen wie Youtube und Video-on-Demand-Anbieter wie Netflix werden künftig stärker in die Verantwortung genommen.

Dies gilt vor allem beim Kinder- und Jugendschutz. Facebook, Youtube und Co. werden verpflichtet, gewaltverherrlichende oder andere schädliche Videos nach Meldung zu löschen. Zudem müssen so wie bereits im TV gefährliche Inhalte künftig auch im Internet systematisch gekennzeichnet werden. Vorgesehen sind darüber hinaus Alterskontrollen sowie Möglichkeiten für Eltern selbst zu steuern, was ihre Kinder sehen dürfen.


Kinder und Jugendliche werden künftig auch vor versteckter Werbung im Netz geschützt. Videoplattformen wie Youtube werden verpflichtet Werbung, Sponsoring und Produktplatzierungen kenntlich zu machen. Wer dann ein Video dort hochlädt, muss entsprechende Informationen zu Werbung ect. dem Plattformbetreiber melden. Dies ist eine große Leistung für den Schutz der Verbraucher, insbesondere von Minderjährigen. Wir wollen die Verbraucher vor übermäßiger Werbung schützen.


Die neuen Regeln sind auch eine großartige Nachricht für den europäischen Filmsektor und die kulturelle Vielfalt Europas: Video-on-Demand-Plattformen müssen künftig 30 Prozent ihres Angebots mit europäischen Produktionen bestücken. Darüber hinaus können die Mitgliedstaaten sie an der Finanzierung der Filmfördersysteme beteiligen. Dies wird der Kreativindustrie im audiovisuellen Bereich großen Auftrieb verleihen.“


Hintergrund:
Die EU-Richtlinie zu audiovisuellen Medien wird den technischen Neuerungen und einem sich wandelnden Nutzerverhalten angepasst. Die neuen Regeln treten voraussichtlich im Herbst 2020 in Kraft.


Weitere Informationen:
Sabine Verheyen MdEP, Tel: 0032 228 45299